Sprint Planning

Definition der Sprint-Planung

Scrum ist ein flexibles Rahmenwerk zur Entwicklung von Software, Produkten und Dienstleistungen, das auf einem inkrementellen und iterativen Ansatz basiert. Jede Iteration wird als Sprint bezeichnet. Zu Beginn eines jeden Sprints wird das Sprint Planning durchgeführt, welches als Kick-off dient.

Dieses Treffen ist darauf ausgerichtet, ein wertvolles Sprint-Ziel zu definieren, das als Meilenstein zur Erreichung des Produktziels dient, und die im aktuellen Sprint zu bearbeitenden Backlog-Items zu planen. Die Struktur des Meetings basiert auf drei zentralen Fragen: Warum ist dieser Sprint wertvoll? Was kann in diesem Sprint umgesetzt werden? Wie werden die ausgewählten Sprint Backlog Items umgesetzt? Einfach ausgedrückt, initiiert die Planung den Sprint und legt die Arbeiten fest, die innerhalb des Sprints umgesetzt werden sollen.

Ein gepflegtes und priorisiertes Product Backlog ist eine wichtige Voraussetzung für das Sprint Planning. Es bildet die Grundlage zur Erstellung einer Auswahl der wichtigsten und am höchsten priorisierten Backlog Items, auch als Selected Backlogs bekannt. Diese Auswahl stellt eine Art Wunschliste des Product Owners dar. Die Entwickler entscheiden gemeinsam, welche Items ins Sprint Backlog aufgenommen und umgesetzt werden.

Teilnehmer des Sprint Planning

Am Sprint Planning nimmt das gesamte Scrum Team teil, bestehend aus den Entwicklern, dem Scrum Master und dem Product Owner. Der Product Owner organisiert das Meeting, während der Scrum Master für die Moderation und die Einhaltung des Ablaufs verantwortlich ist. Stakeholder wie Anwender, Partner oder Vertreter aus Vertrieb oder Marketing können ebenfalls eingeladen werden, sollten jedoch hauptsächlich eine beratende Funktion einnehmen. Der Product Owner sollte idealerweise bereits vor dem Meeting mit Stakeholdern und Entwicklern über die Anforderungen gesprochen haben.

Sprint Planning als Scrum Event

Scrum ist ein kommunikationsintensiver Prozess mit verschiedenen Events innerhalb eines Sprints, einschließlich des Sprint Planning, Daily Scrum, Sprint Review und der Retrospektive. Auch das Backlog Refinement wird regelmäßig durchgeführt, obwohl es im Scrum Guide nicht als offizielles Event gilt. Die Vielzahl der Events betont die Bedeutung von Kommunikation und Zusammenarbeit zur Erreichung gemeinsamer Ziele. Jedes Event verfolgt dabei seine eigenen spezifischen Ziele und Zwecke.

Sprint Planning 1 in der Praxis

Das Sprint Planning gliedert sich in zwei Phasen: Sprint Planning 1 und 2. Sprint Planning 1 konzentriert sich auf das „Why“ und „What“ des Sprints – warum der Sprint wertvoll ist und was erreicht werden soll. Der Product Owner schlägt vor, wie das Produkt im aktuellen Sprint seinen Wert steigern könnte, wodurch die Entwickler eine klare Vision und ein besseres Verständnis der Sprint-Ziele erhalten.

Daraufhin werden die Items im Selected Backlog vom Product Owner vorgestellt und mit den Entwicklern diskutiert, um technische und fachliche Hintergründe zu klären. Akzeptanzkriterien der Items werden verfeinert, und der Aufwand wird von den Entwicklern geschätzt. Die ausgewählten Items werden ins Sprint Backlog übernommen, basierend auf der maximal umsetzbaren Menge an Aufgaben. Mit dem Commitment der Entwickler zur Erreichung des Sprint-Ziels endet dieser Teil des Meetings.

Sprint Planning 2 in der Praxis

Nach dem Commitment der Entwickler ist die Rolle des Product Owners im Sprint Planning abgeschlossen. In der zweiten Phase diskutieren die Entwickler, meist ohne den Product Owner, über die technischen Details der Umsetzung der Sprint Backlog Items. Es wird erörtert, wie die Anforderungen praktisch umgesetzt werden können, und es werden Arbeitspakete erstellt, idealerweise in Tasks zerlegt, die eine Bearbeitungsdauer von nicht mehr als einem Tag haben sollten. Ein Taskboard, ob physikalisch oder digital, kann zur Visualisierung der Tasks genutzt werden.

Am Ende dieser Phase sollte das Team in der Lage sein, dem Product Owner und dem Scrum Master zu erklären, wie sie als selbstverwaltendes Team arbeiten werden, um das Sprint-Ziel zu erreichen.

Timeboxing im Sprint Planning

Timeboxing ist ein wesentliches Element von Scrum. Laut Scrum Guide sollte das Sprint Planning für einen einmonatigen Sprint maximal acht Stunden dauern, wobei kürzere Sprints entsprechend weniger Zeit in Anspruch nehmen. Diese Zeit sollte gleichmäßig auf die beiden Planungsphasen verteilt werden. Der Scrum Master sorgt für die Einhaltung dieser Timebox.

Tipps und Tricks beim Sprint Planning

Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass Teams besser im Schätzen von Aufwänden werden und Störungen leichter vorhersehen können. Einige Tipps für die Sprint-Planung sind: Vereinbaren Sie einen Prozentsatz der Kapazität für Fehlerbehebungen, berücksichtigen Sie effektive Arbeitstage und nutzen Sie Fälligkeitsdaten zur Fortschrittsverfolgung. Eine klare Definition of Done unterstützt zudem die Erstellung besserer Inkremente am Ende eines jeden Sprints.

Planung von potenziell lieferbaren Inkrementen

Auch mit Erfahrungen und Techniken bleibt die Zukunft schwer vorhersehbar. Es gibt viele Variablen, die berücksichtigt werden müssen, und der Aufwand zur Realisierung von Anforderungen kann leicht falsch eingeschätzt werden. Scrum minimiert dieses Risiko, indem es die Erstellung von potenziell lieferbaren Inkrementen am Ende eines Sprints vorsieht. Wenn unerwartete Ereignisse eintreten, kann dennoch ein Nutzen aus den bereits entwickelten Teilen gezogen werden.