ISO/PAS 22399, PAS 56:2003, PAS 200:2011
Der ISO/PAS 22399 Standard, auch bekannt als „Societal security – Guideline for incident preparedness and operational continuity management“, basiert auf bewährten Verfahren aus fünf verschiedenen Ländern, darunter die USA (NFPA 1600:2400), Großbritannien (BS 25999-1:2006), Australien (HB 221:2004) und Israel (INS 24001:2007). Dieser Standard stellt einen umfassenden Managementprozess dar, der potenzielle Auswirkungen auf Organisationen identifiziert und einen Rahmen zur Minimierung ihrer Effekte bietet. Anstelle eines „BCM lifecycles“ verwendet dieser ISO-Standard einen „IPOCM lifecycle“, wobei IPOCM für „incident preparedness and operational (business) continuity management“ steht. Die Verwendung des Begriffs „operational continuity“ betont die Relevanz für alle Arten von Organisationen, unabhängig davon, ob sie öffentlich oder privat, kommerziell oder gemeinnützig sind (BCM 2007). Gemeinsam veröffentlichten das britische Normungsinstitut BSI (British Standard Institution) und das Business Continuity Institute (BCI) den Standard PAS. Dieser beschreibt mithilfe des BCM-Lebenszyklus die Verbindungen zu anderen Prozessen und bewährten Verfahren. Der Standard PAS 200:2011 konzentriert sich auf das Krisenmanagement (BSi 2011). Die British Standard Institution hat versucht, eine Lücke in der Notfallvorsorgeplanung zu erkennen. Zunächst liegt der Fokus auf dem Top-Management, erst danach auf den Mitarbeitern, die für die Umsetzung, Aufrechterhaltung und Überprüfung der Krisenmanagementverfahren verantwortlich sind. PAS 200 definiert eine Krise als eine „grundlegend abnormale, instabile und komplexe Situation, die eine Bedrohung für die strategischen Ziele, den Ruf oder die Existenz einer Organisation darstellt“. Nicht erwähnt wird, dass herkömmliches Krisenmanagement neben der Sicherstellung der Ressourcen für BCM-Pläne auch die koordinierte Unterstützung der handelnden Notfallteams bei Mitarbeiterbetreuung, Versicherungsangelegenheiten und Ersatzbeschaffungen sowie die zentrale Steuerung der internen und externen Kommunikation umfasst (Zänker 2011).